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PV & E-Mobilität: Lohnt sich eine Wallbox im Eigenheim?

Photovoltaik mit Wallbox: Erfahre, wie du in der Schweiz dein E-Auto mit Solarstrom lädst, Kosten senkst und CO₂ sparst. Mit Beispielrechnung und Fördertipps.

PV + E-Mobilität: Deine persönliche Energiewende im Eigenheim

Photovoltaik und Elektromobilität sind in der Schweiz längst mehr als nur ein Trend. Immer mehr Hausbesitzer setzen auf saubere Energie vom eigenen Dach und laden ihr Elektroauto direkt zu Hause – mit Strom, den sie selbst produzieren.

Gerade in Kombination entfalten Solaranlage und Elektroauto ihr volles Potenzial: Wenn du tagsüber deinen eigenen Solarstrom erzeugst und diesen direkt für dein Auto nutzt, senkst du deine laufenden Kosten.

Doch lohnt sich diese Investition wirklich für dich? Wie viel Strom kannst du selbst nutzen, was kostet die Installation, und was bringt dir eine smarte Wallbox?

In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf die Bilanz von PV und E-Mobilität.

PV-Anlagen in der Schweiz – ein Überblick

Die Schweiz bietet dank ihrer geografischen Lage überraschend gute Bedingungen für Photovoltaikanlagen. Je nach Region sind zwischen 1'000 und 1'300 Sonnenstunden pro Jahr möglich, was sich direkt auf den Stromertrag einer PV-Anlage auswirkt.

Ein typisches Einfamilienhaus hat meist genügend Dachfläche, um eine Anlage mit 6 bis 10 kWp Leistung zu installieren. Das reicht aus, um den Haushaltsstrombedarf weitgehend zu decken und zusätzlich ein Elektroauto zu laden.

Besonders attraktiv wird die Investition durch verschiedene Förderungen. Neben der Einmalvergütung des Bundes (EIV) bieten viele Kantone und Gemeinden zusätzliche Beiträge oder Steuererleichterungen. Auch die Einspeisevergütung für überschüssigen Strom, der ins Netz eingespeist wird, kann sich lohnen – auch wenn sie je nach Region unterschiedlich hoch ausfällt.

Eine PV-Anlage in der Schweiz amortisiert sich heute in der Regel nach 10 bis 14 Jahren – bei einer Lebensdauer von über 25 Jahren.

In Kombination mit Eigenverbrauch, insbesondere durch das Laden eines Elektroautos, kannst du die Rentabilität deutlich steigern. Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde spart dir schliesslich die Netzstromkosten – und macht dich unabhängiger.

Elektroautos und der Strombedarf zu Hause

Ein Elektroauto verbraucht im Durchschnitt etwa 15 bis 20 kWh Strom pro 100 Kilometer. Fährst du beispielsweise rund 15’000 Kilometer pro Jahr, entspricht das einem Strombedarf von etwa 2’500 bis 3’000 kWh. Dieser Bedarf lässt sich bei einem typischen Schweizer Einfamilienhaus gut mit einer Photovoltaikanlage decken – vorausgesetzt, die Sonne scheint und die Anlage ist ausreichend dimensioniert.

Eine PV-Anlage mit 8 kWp Leistung erzeugt in der Schweiz im Schnitt rund 8’000 kWh Strom pro Jahr – genug also, um sowohl deinen Haushalt als auch dein E-Auto weitgehend mit Sonnenstrom zu versorgen.

Besonders wirtschaftlich wird es, wenn du möglichst viel dieses Stroms selbst verbrauchst, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. Am besten lädst du dein Auto tagsüber, wenn die Sonne scheint und deine PV-Anlage Strom produziert.

Eine smarte Wallbox hilft dir dabei, den Ladevorgang automatisch an den verfügbaren PV-Überschuss anzupassen. So nutzt du deinen Solarstrom optimal und reduzierst gleichzeitig deine Stromrechnung – ganz im Sinne einer nachhaltigen Mobilität.

Wallbox: Effizient laden mit eigenem Sonnenstrom

Eine Wallbox ist deutlich sinnvoller als eine haushaltsübliche Steckdose: Sie bietet höhere Ladeleistung (meist 11 kW, beidreiphasigem Anschluss bis 22 kW) und ist für Dauerbetrieb ausgelegt. Zudem gibt es keine Überhitzungs- oder Sicherheitsrisiken – im Gegensatz zu herkömmlichen Steckdosen, die viel langsamer laden (bis zu 30 Stunden für volle Batterie).

Intelligente Wallboxen – Deine PV optimal nutzen

Mit einer einfachen Wallbox lädst du dein E-Auto – aber mit einer intelligenten Wallbox holst du das Maximum aus deiner Solaranlage heraus.

Eine intelligente Wallbox erkennt automatisch, wann überschüssiger PV-Stromverfügbar ist und passt den Ladevorgang daran an. So wird dein Auto dann geladen, wenn es am günstigsten und umweltfreundlichsten ist. Und das ganz ohne manuelles Eingreifen.

Eine smarte Wallbox bietet somit mehrere Vorteile:

  • PV-Überschussladen: Die Box erkennt, wann die Solaranlage mehr produziert als dein Haushalt gerade verbraucht und lädt dann dein E-Auto automatisch.
  • Lastmanagement: Bei mehreren Verbrauchern oder mehreren Wallboxen koordiniert sie den Stromfluss, damit dein Hausanschluss nicht überlastet wird.
  • Smart-Home-Anbindung: Viele Modelle bieten App-Steuerung, Einbindung in Energiemanagement-Systeme oder Schnittstellen wie EEBUS, WLAN, LTE und MID-Zähler für präzise Abrechnung. So kannst du Ladezeiten und Ladeleistung flexibel planen – etwa tagsüber während intensiver PV-Produktion.

Eine smarte Wallbox macht’s dir leicht: Sie lädt nur, wenn Sonne da ist. Alles funktioniert vollautomatisch, ohne dass du darüber nachdenken oder ständig etwas einstellen musst.

Empfehlung für beliebte Wallbox-Modelle in der Schweiz

  • EB Troller Wallbox 11 kW: Testsieger beim TCS, "hervorragend (87 %)", kompakt, effiziente App und gutes Display, rund CHF 388.
  • go‑e Charger Gemini: Ausgezeichnet bei AUTO BILD/P3 als „Preis-Leistungs-Sieger“, einfache Installation und App, 22 kW-Version.
  • Zaptec Go 22 kW: Gleichauf als Preis-Leistungs-Sieger, mit LTE, dynamische Steuerung, 5‑Jahre-Garantie.
  • Elli Charger Pro 2 22 kW Testsieger bei AUTO BILD, Smart-Ladedienste, EEBUS, LTE, MID-Zähler.
  • Mennekes Amtron 4You 11 kW: Beliebte PV-kompatible Box, gute App und integrierter Messeinsatz.
  • KEBA KeContact P30 PV Edition: Speziell für PV-Überschussladen entwickelt, dynamische Regelung per Zählerkommunikation.
  • EcoFlow Power Puls 11 kW: Automatische Phasenumschaltung, PV-Überschussladen und Smarthome-Integration, TÜV-geprüft.

Ob Preis-Leistungs-Sieger oder High-End-Modell: Mit der richtigen Wallbox wird deine Elektromobilität effizient, nachhaltig und zukunftssicher. Wichtig ist, dass die Wallbox PV-Überschussladen unterstützt und sich gut in dein Energiesystem integrieren lässt.

Wie flexibel bist du mit PV und E-Auto unterwegs?

Mit der Kombination aus PV-Anlage und E-Auto gewinnst du nicht nur an Unabhängigkeit, sondern auch an Flexibilität. Wenn du tagsüber zu Hause bist oder dein Fahrzeug über Nacht mit selbst erzeugtem Strom lädst, kannst du deinen Eigenverbrauch deutlich steigern.

Noch effizienter wird es mit einem Batteriespeicher, der überschüssigen Strom zwischenspeichert – so steht dir auch abends oder bei schlechtem Wetter Sonnenstrom zur Verfügung.

Auch unterwegs bist du gut versorgt: Viele öffentliche Ladestationen in der Schweiz werden bereits mit erneuerbarem Strom betrieben. Und dank Apps und Ladekarten findest du jederzeit passende Ladepunkte.

Dennoch: Wer zu Hause lädt, fährt günstiger – und mit einer durchdachten Kombination aus PV, Wallbox und eventuell Speicher kannst du deine Mobilität noch besser steuern.

Was kostet das Ganze – und wann rechnet es sich?

Die Investitionskosten für eine Photovoltaikanlage mit rund 8 kWp liegen in der Schweiz typischerweise zwischen CHF 14’000 und 18’000 – je nach Dachbeschaffenheit, Technik und Anbieter. Eine hochwertige Wallbox kommt zusätzlich auf rund CHF 800 bis 1’500, inklusive Installation.

Dank Einsparungen beim Strombezug, Eigenverbrauch und Fördergeldern kannst du jährlich bis zu CHF 1’600 einsparen. Das bedeutet: Die Anlage amortisiert sich – je nach Eigenverbrauchsanteil und Strompreisentwicklung – in etwa 10 bis 13 Jahren. Danach profitierst du direkt: Der erzeugte Strom kostet dich praktisch nichts mehr, während Netzstrompreise weiter steigen könnten.

Wichtig ist eine gute Planung, damit die Anlage zu deinem Verbrauchsverhalten passt – besonders im Zusammenspiel mit dem E-Auto. So sicherst du dir die höchste Rendite aus Sonne und Strom.

Beispielrechnung: So sieht deine Bilanz aus

Angenommen, du wohnst in einem Einfamilienhaus mit einer PV-Anlage von 8 kWp Leistung. Diese produziert in der Schweiz durchschnittlich rund 8'000 kWh Strom pro Jahr. Dein Haushalt benötigt etwa 4'500 kWh jährlich, und dein E-Auto verbraucht bei 15'000 km etwa 2'700 kWh – zusammen also rund 7'200 kWh.

Mit intelligenter Steuerung kannst du etwa 70 % deines Solarstroms selbst nutzen, was 5'600 kWh entspricht. Die restlichen 2'400 kWh speist du ins Netz ein und erhältst dafür eine Einspeisevergütung.

Finanzieller Vorteil:

  • 5'600 kWh x CHF 0.25 (gesparter Strompreis) = CHF 1’400
  • 2'400 kWh x CHF 0.08 (Einspeisevergütung) = CHF 192
  • Jährlicher Nutzen: rund CHF 1’600

CO₂-Einsparung:

  • Ein Benziner mit 6.5 l/100 km verursacht ca. 2.3 t CO₂ bei 15’000 km/Jahr
  • Dein E-Auto mit Solarstrom verursacht fast 0 t CO₂
  • Ersparnis: ca. 2.3 t CO₂ jährlich

Mit einer gut geplanten PV-Anlage und einem E-Auto reduzierst du nicht nur deine Stromkosten deutlich, sondern leistest auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz – ganz ohne Komfortverlust.

Förderungen und steuerliche Vorteile

Auf Bundesebene erhältst du über Pronovo eine Einmalvergütung (EIV) für PV-Anlagen bis 100 kW (KLEIV), die bis zu 30 % der Investitionskostendecken kann[1].

Zusätzlich gibt es kantonale und kommunale Förderprogramme – beispielsweise Boni für gebäudeintegrierte Anlagen oder Anlagen auf Fassaden und Parkplätzen. Viele Kantone halbieren die Förderung per Januar 2025 allerdings oder verzichten bei eigenverbrauchsoptimierten Anlagen vollständig darauf[2].

Auch die Einspeisevergütung für überschüssigen Solarstrom liegt typischerweise zwischen 5 und 15 Rappen pro kWh, durchschnittlich etwa 14 Rp/kWh.

Steuerabzüge für PV, Ladeinfrastruktur und E-Autos

  • PV-Anlagen: Die Investitionskosten für PV-Anlagen auf bestehenden Gebäuden kannst du kantonal oft als Unterhaltskosten abziehen. Seit 2023 ist dieser Abzug in allen Kantonen grundsätzlich möglich – allerdings meist nur, wenn das Haus älter als 1 bis 5 Jahre ist. Der Abzug reduziert dein steuerbares Einkommen und kann bei hohem Steuersatz mehrere Tausend Franken jährlich bringen.
  • Batteriespeicher & bidirektionale Wallboxen: Batteriespeicher und besonders bidirektionale Wallboxen, die den Solarstrom in Dein Hausnetz zurückspeisen können, werden in vielen Kantonen als Energiespar-Massnahmen anerkannt und steuerlich zum Teil abgezogen.
  • Unidirektionale Wallbox: Normale, einseitige Ladestationen sind meist nicht abzugsfähig[3], da sie primär dem Laden des Fahrzeugs dienen.

Förderung durch Kantone

  • Aargau: Zwei Drittel der Kosten einer bidirektionalen Ladestation sind als Energiesparmassnahme abziehbar, ein Drittel als Anlagekosten.
  • Bern: Erlaubt 100% Abzug der Wallbox-Kosten, sofern mit PV kombiniert.
  • Zürich: Anerkennt Wallbox-Kosten als Investitionen in Energiesparen, wenn sie PV-unterstützt sind.

Du profitierst auf Bundesebene von einer Einmalvergütung von bis zu 30 % der Investitionskosten und erhältst kantonale Boni – je nach Region.

Steuerlich lässt sich insbesondere die PV-Anlage (bei älteren Gebäuden) absetzen, während Batteriespeicher und bidirektionale Ladestationen oft steuerlich gefördert werden.

Fazit: Lohnt sich das für dich?

Die Kombination aus Photovoltaik und Elektromobilität bietet dir als Eigenheimbesitzer in der Schweiz viele Vorteile: Du nutzt deinen eigenen Solarstrom effizient, senkst deine Strom- und Mobilitätskosten, reduzierst deinen CO₂-Ausstoss und machst dich unabhängiger vom Strommarkt.

Damit sich deine Investition auch wirklich rechnet, solltest du einige Punkte beachten: Lass prüfen, ob dein Dach gut ausgerichtet ist, welche Leistung Deine PV-Anlage haben sollte und wie hoch dein Eigenverbrauch ist. Auch die Auswahl einer passenden Wallbox – möglichst mit PV-Überschussfunktion – spielt eine zentrale Rolle.

Und nicht zuletzt: Informiere dich über Fördermöglichkeiten und steuerliche Abzüge in deinem Kanton.

Mach den ersten Schritt in Richtung Eigenversorgung – hol dir eine individuelle Beratung und finde schnell heraus, ob sich PV + E-Mobilität auch für dein Haus lohnt!

[1] https://www.swissolar.ch/01_wissen/fachwissen/photovoltaik/merkblaetter/21009d_merkblatt_steuerpraxis.pdf

[2] https://www.stadt.sg.ch/news/stsg_medienmitteilungen/2024/06/foerderung-von-photovoltaik-anlagen-sinkt-per-2025.html

[3] https://xn--gebudehlle-s5a60a.swiss/system/files/document/files/GH_04_Fachzeitschrift%20GEB%C3%84UDEH%C3%9CLLE_01-02-24_Bestreuung%20von%20Photovoltaik-Anlagen.pdf

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